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Freitag, 26. März 2010 00:00 Alter: 14 yrs

Missionsreise nach Kuba - Teil 2

Evangelium, die Kraft der Liebe Jesu die neues schafft

Liebe MASA-Freunde,

Heute ist Donnerstag, der 25., Gerade eben kamen wir von einer ganztägigen Reise nach Zayas, Bahia Honda, Murillo und vier weiteren Ortschaften in Nordwest-Kuba zurück. Juan Sanches und seine Frau Ana Iris, MASA-Missionare, die in dieser Region acht Missionsstationen betreuen, waren mit dabei. Daniel Gonzalez hat uns mit seinem alten VW Bus, der zum Anspringen immer geschoben werden muss, gefahren. Wir haben 350 km zurückgelegt, durften viele Menschen kennen lernen und das Wirken Jesu in ihrer Not wahrnehmen. In dieser Region hilft MASA circa zehn Familien wieder ein einfaches Haus aufzubauen. Es sind gläubige Familien, in deren Häuser auch Hausgemeinden ihren Treffpunkt haben. Es hat uns sehr beeindruckt, mit welcher Herzlichkeit und Dankbarkeit sie uns begegnet sind. Man kann es sich gar nicht vorstellen, was für eine Not diese Menschen erleiden müssen. Sie haben nicht die nötigen Mittel, um ihre Häuser, die meistens bis am Boden von den Wirbelstürmen weggefegt wurden, wieder aufzubauen. Und selbst wenn sie diese Mittel hätten, wäre es nicht möglich, Baumaterialien zu kaufen. Alles ist sehr mühsam. Jesus hat aber seine Menschen in diesen Dörfern und Städten und baut seine Gemeinde.

Gleich nachdem wir am Montag, den 22., spät nachmittags von der Jugendinsel zurückkamen, besuchten wir noch zwei Bibel-Clubs. Es war berührend, die Freude und Begeisterung dieser Kinder zu sehen. Dieses Projekt wird von Ana Isabel, der Frau von Daniel Gonzalez, aufgebaut und geleitet. Ziel des Projektes ist, Kinder in Armenvierteln, die meistens den ganzen Tag sich selbst überlassen sind, mit der Liebe Jesu auf ganz praktische Art zu begegnen. Ein Bibel-Club trifft sich an einem Ort, was ein Wohnzimmer, ein Hof, oder irgendein anderer Platz sein kann, an dem sich 10 bis 20 Kinder versammeln können. Inhalt solcher Treffen sind biblische Geschichten, Spielen, Malen, grundsätzliche Lebenswerte vermitteln und vieles mehr. Einmal in der Woche werden alle Kinder geduscht und bekommen buchstäblich „den Kopf gewaschen“, weil sie oft mit Läusen und anderem mehr kommen. Es gibt am Schluss auch immer etwas Leckeres zu essen. Auch die Familien werden erreicht, indem sie von den Mitarbeitern besucht werden, wodurch man auch erfährt, wo und wie für diese Menschen die Liebe Jesu ganz praktisch aussehen kann. Vor einem Jahr hat diese Arbeit mit der Unterstützung von MASA begonnen, jetzt gibt es schon sieben Clubs, die wöchentlich stattfinden und weitere fünf sollen demnächst starten. Wir freuen uns riesig über diese so positive Entwicklung. Das zu erleben, was mit diesen Kindern gemacht wird, erfüllt mich mit tiefer Dankbarkeit. Wir beten weiter für Ana Isabel und alle Mitarbeiter, die mit Leidenschaft dabei sind. An drei der sieben Orte, in denen es ein Bibel-Club gibt, gibt es jetzt schon eine Missionsstation, mit einem leitenden Missionsehepaar vor Ort. Es fängt bei den Kindern an, sehr oft auf der Straße, und endet mit Gemeindeneugründungen. Ist das nicht erfreulich?

Am Dienstag, den 23., haben wir teilweise an der von der Welt Baptisten Allianz organisierten Konferenz für Pastoren in Kuba, die in dieser Woche in Havanna stattfindet, teilgenommen. Am späten Nachmittag haben wir uns mit den Missionaren getroffen, die in den von MASA unterstützten und geförderten Projekten arbeiten. Es war eine herzliche, zielorientierte und befruchtende Begegnung. Unsere Absicht liegt darin, ihnen das Bewusstsein zu fördern, als „MASA Team“ in Kuba zusammen zu gehören und sie darin zu stärken. Sie sind sehr dankbar darüber. Für das nächste Jahr planen wir eine Klausurtagung mit den Missionaren und ihren Frauen. Bis 2008 war das einzige MASA-Projekt nur die Missionsarbeit auf der Jugendinsel. Seit 2009 haben wir mit fünf neuen Projekten begonnen (näheres darüber im nächsten Bericht). Eine neue Etappe hat damit für MASA in Kuba begonnen. Im Rückblick hierauf jetzt nach einem Jahr, sind wir überzeugt, dass es richtig war, diese Projekte mit in unsere Aufgabe in Kuba aufzunehmen und wir wollen sie auch weiterhin unterstützen. Gott hat uns neue Herausforderungen gezeigt und bestätigt sie, dem wollen wir folgen.

Gestern, am Mittwoch, den 24., hatten wir das Vorrecht, die Evangelisations- und Gemeindegründungsprojekte in den Elendsvierteln in Havanna zu besuchen. Wir waren viele Stunden mit Franck San Juan, MASA-Missionar, und einigen seiner Mitarbeiter, in verschiedenen „Solares“ (Elendsvierteln) unterwegs. Im Solar Zaldo, wo Franck vor wenigen Jahren seinen Dienst begonnen hat, gibt es jetzt schon eine Gemeinde mit 130 Mitgliedern. Das ganze Viertel hat sich durch die Arbeit der Gemeinde verändert. In zwei anderen Solares gibt es auch schon Missionsstationen und die Gemeinde in Zaldo hat Missionare für diese Arbeit berufen. Es ist begeisternd mitzuerleben, wie Franck und seine Mitarbeiter, während sie mit uns durch die engen Gassen und dunklen Ecken gingen, jeden Menschen, Kinder oder Erwachsene mit großer Liebe und Freundlichkeit ansprachen und von Jesu erzählten. Die meisten in diesen Vierteln kennen Franck und sein Team und schätzen sie sehr. Oft sind sie von der Veränderung der Menschen, die sich für Jesus entscheiden, überwältigt. Einer davon ist Alain. Er war radikaler Nazi, praktizierte satanistische Kulte, lebte in schlimmen Verhältnissen. Nach seiner Bekehrung lebt er leidenschaftlich seinen Glauben an Jesus und erzählt allen von seiner Erfahrung. Sein Zeugnis überzeugt. Am Abend waren wir im Gottesdienst dabei. Elimar brachte eine lebendige Predigt. Froher kubanischer Gesang zur Ehre Gottes stieg empor. Es kamen viel mehr, als überhaupt in den kleinen Gottesdienstraum reinpassten. Dieser besteht über dem Haus einer Schwester, eine Betondecke wurde darüber gezogen und ein einfaches Blechdach darauf gesetzt. Das war die Möglichkeit, die sie gefunden haben, einen Ort für die Gemeinde zu haben – es können ja keine Kirchen gebaut werden. Vier Mitarbeiter und sechs Diakone wurden für die Missionsarbeit unter den Segen des Herrn gestellt. MASA hilft jetzt, dass sie über sechs weitere Häuser von Geschwistern eine Betondecke ziehen. Hier soll dann ein Gottesdienstraum für circa 200 Leute geschaffen werden. Sie haben sich mit tiefer Liebe dafür bedankt.

Ich wünschte, ich könnte Euch alle mitbringen, damit Ihr selbst erlebt, was Gott in Kuba bewegt. Nicht alle, aber viele Gemeinden sind im Aufbruch. Als MASA nehmen wir das wahr und wollen unsere Geschwister hier auch weiterhin durch Gebet und Hilfe stärken.

Es ist jetzt schon etwas spät, morgen starten wir ganz früh, um 03:30h, nach Las Tunas, Ostkuba. Details darüber im nächsten Bericht. Danke für jedes Gebet.

In Jesu Liebe verbunden,

Carlos Waldow


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